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Jenseits der Dünen
 
 
Prolibris-Verlag, Kassel
206 Seiten, Paperback, Originalausgabe Juli 2015
978-3-95475-116-7 /  8,90 EUR 
eBook-Ausgabe: 978-3-95475-115-0 /   Preis: 6.99 EUR





Inhalt


So hat sich Kriminalhauptkommissarin Luise Wiese ihren Urlaub nicht vorgestellt.
Beim morgentlichen Fitnessradeln entdeckt sie im Straßengraben eine Leiche.
Wer ist der Mann? Noch dazu postmortal hierher verschleppt.
Die örtliche Polizei bittet Luise um Mithilfe.
Unaufgefordert mischt sich deren Zwillingsschwester und Möchtegernkrimiautorin Xenia ein. Sie liefert nicht nur entscheidende Impulse zur Identifizierung sondern gleich mehrere Verdächtige, die einen guten Grund hatten, das Opfer zu hassen.
Im humorvollen Mit- und Gegeneinander der Zwillingsschwestern löst sich nicht nur allmählich der Fall. Es entsteht auch ein stimmungsvolles Bild vom Leben in Sankt Peter Ording.

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Leseprobe

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11 Fragen und Antworten über St. Peter-Ording und Umgebung
 
 


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Was ist ein Haubarg?




Der Name kommt von "Heuberg". Ein solcher wurde auf Flächen über den Ställen und im Vierkant mitunter bis unter das Reetdach gestapelt.



Zu Beginn des 17, Jahrhunderts tauchte diese Konstruktion auf der Halbinsel Eiderstedt auf und war bis ins 19. Jahrhundert die bevorzugte Hausform. Mit relativ wenig Holzverbrauch wurde eine große Fläche umbaut, die es ermöglichte, Menschen, Tiere und sämtliche Vorräte in einem Gebäude unterzubringen. Ein Vierkant (bei größeren Haubargs auch 6 oder 8 Ständer) trägt die Konstruktion für das weit herunter gezogene Dach. Durch ein großes Tor konnten Erntewagen zum Abladen hineingefahren werden. Hier ein Haubarggrundriss.


Leider waren diese Behausungen sehr feuerempfindlich. Sehr viele brannten ab. So auch der rote Haubarg in Witzwort. Im Gegesatz zu vielen anderen wurde er wieder aufgebaut, beinhaltet jetzt ein gemütliches Café/ Restaurant und eine interessante Ausstellung.

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Wie haben frühere Generationen im Haubarg gelebt? Darüber unterhalten sich Oma Herta und Xenia beim Frühstück.

"Früher haben wir alles selbst gemacht. Mein Mann und ich. Dann ist er gestorben." Nun wirkte sie wieder wie ein Vögelchen, das sich verflogen hat.
"Alles?", hakte ich nach, während ich eine Scheibe Brot mit Butter und Honig bestrich.
"Wir hatten ein Windrad, damit haben wir die Waschmaschine betrieben." Sie schaute mich nicht an, aber ihre Augen bekamen Glanz. "Das war ganz modern. Hannes hat immer gesagt: Für meine Prinzessin baue ich ein Gerät. Die muss nicht mit der Hand waschen."
"Das ist eine prima Einstellung! Ich finde es auch gut, wenn Männer ihre Frauen auf Händen tragen", sagte ich, während ich mich gleichzeitig fragte, welcher Art dieses technische Wunderwerk wohl gewesen war. "Was hat ihr Hannes noch für sie gebaut?"
"Er hat eine Buttermaschine erfunden. Unser Hund ist auf einem Band gelaufen, und am Ende war die Butter fertig und Hasso bekam einen Knochen zur Belohnung." Sie lachte leise. Die Reise in die Vergangenheit schien ihr gut zu tun.



"Ein äußerst ideenreicher Mensch, Ihr Hannes!", lobte ich. "Wir konnten natürlich nur waschen, wenn der Wind wehte." Zum ersten Mal schaute sie mir direkt in die Augen. "Aber der weht hier ja meistens. Und wir haben einen Brunnen. Das Wasser ist viel besser als das, was heute aus der Leitung kommt. Ich trinke das nur!"
"Wie haben Sie geheizt?"



"Mit Holz, später auch mit Kohle. Unser Kachelofen wird so heiß, dass es für alle Räume im Wohntrakt reicht. Und die Tiere haben ja auch gewärmt. Der Stall war voll, früher."
"Ein interessantes Leben. Sehr eigenständig!"
"Wir hatten keinen Strom wie heutzutage." Langsam taute die alte Dame auf. "Wir hatten Petroleumlampen und Kerzen. Von unseren Bienen."



Näheres hierzu im Eiderstedter Heimatmuseum

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Wo liegt der Tüsken-Haubarg, und wo wurde die Leiche gefunden?





Die einzigen Zeugen

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Wer ist Nis Puk?



Das kleine Nichts. Dobby in Nordfriesland. Bloß nicht so nett, sondern durchaus fordernd und mit Schalk im Nacken.
Stellt man ihm jeden Tag einen Teller Grütze mit guter Butter hin und verhält sich auch sonst ganz umgänglich, beschützt Nis Haus und Hof. Klaut bei Bedarf auch schon mal dem Nachbarbauern ein paar Strohballen oder Hühner, wenn nichts mehr da ist.
Dabei kommt Nis zugute, dass er sich in alles Mögliche verwandeln kann. In einen Marder zum Beispiel.
Aber wehe, Nis fühlt sich aus irgendeinem Grund nicht geachtet und gewertschätzt, dann wird er ein arger Quälgeist mit Hang zur Brutalität. Es sind auch Fälle bekannt geworden, in denen Nis Puk zum Mörder wurde. Seien Sie also vorsichtig, sollte sich in Ihrem Ferienquartier ein solcher Hauself befinden.




Nis Puk Variationen: A.E.

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Warum ist der Strand in St. Peter-Ording so breit?

Einst wurde am Strand von St. Peter-Ording die Leiche eines Mannes angeschwemmt. Die Leute ließen ihr ein christliches Begräbnis auf dem Friedhof angedeihen. Da erhob sich ein Sturm. Wirbelnde Sandmassen, ein enormer Wind.
Ein Spökenkieker gab schließlich der verzweifelten Bevölkerung den Rat, den Toten wieder auszugraben und auf Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen zu untersuchen. Wären diese vorhanden, müsse er schnell ins Meer geworfen und so seinem Herrn, dem Meergott Eckeneckepen, zurückgegeben werden. Gesagt, getan. Kaum war die Leiche den Fluten übergeben, legte sich der Sturm. Zurück blieb nur der breite Strand.



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Wie können Sie eine Bernsteinfälschung erkennen?



Wenn Sie, wie Xenia, Bernsteinschmuck erstanden haben und sich nun fragen, ob der echt ist, können Sie folgende Tests durchführen.
Lassen Sie den Bernstein in ein Glas Wasser fallen. Er geht unter. Geben Sie nun zwei Esslöffel Salz hinzu, er sollte aufsteigen und oben schwimmen. Andere Steine und Glas versinken auch im Salzwasser.
Wenn Sie den Bernstein an Ihrer Kleidung reiben, lädt er sich statisch auf. Sie können anschließend z. B. Haare damit anziehen. Wegen solcher Beobachtungen heißen "Elektronen" heute noch "Bernstein" (Elektron=Bernstein auf Altgriechisch)
Ein Bad in Alkohol oder Lösungsmittel macht einem polierten Bernstein im Gegensatz zur Kopie nichts aus.
Kommen Sie zu dem bedauerlichen Schluss, dass Ihr Schmuckstück eine Fälschung ist, werfen sie ihn ins Feuer. Kunststoff stinkt. Sollte aus den Flammen ein Wohlgeruch aufsteigen, wissen Sie- wenn auch etwas spät- dass es sich doch um Bernstein handelte.
Wenn Sie in Erfahrung bringen wollen, ob eine Inkluse echt ist, nehmen Sie eine Lupe.
Ist die Substanz um das Tier heller oder erkennen Sie gar eine Naht, handelt es sich wohl um eine Fälschung.
Befindet sich ein Seeigel oder Muscheln im Bernstein, sind Sie einer Kunstharznachbildung aufgesessen. Wasserinsekten hingegen können in Bernsteinen vorkommen.



Im Bernsteinmuseum in St.Peter Dorf gibt es zahlreiche interessante Informationen zum Thema. Auch einen kurzweiligen Bernsteinbearbeitungskurs, in dem man ein Schmuckstück kreieren kann.

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Warum ist der Westküstenpark als Ausflugsziel zu empfehlen?

Die Seehunde werden mit sanfter Musik beschallt, die auch die Besucher entschleunigt. Neben dem Außenbecken gibt es einen "unterirdischen " Beobachtungsraum", wo im trüb grünen Wasser die Tiere anmutig herumschwimmen. Ein kleiner Seehund folgt bei meinem Besuch neugierig den Handbewegungen eines Kindes an der Scheibe. Zahlreiche gefährdete Haustierrassen, z.B. das kleinste Schaf der Welt, das bretonische Zwergschaf, kann man hier bestaunen. Eine Eselherde macht sich immer wieder akustisch bemerkbar. Ich lerne, dass Wiederkäuer oben keine Zähne haben, nur eine Hornplatte.
Bei der Reptilienführung mache ich mir erstmalig in meinem Leben Gedanken über die Funktion von Hagelschnüren in Eiern. Reptilien haben nämlich keine im Gegensatz zu Hühnern. Wenn die Henne das Ei dreht, balancieren die Hagelschnüre den Dotter genau in der Mitte aus. Bei jeder Eidrehung wird er erneut ausgerichtet. Will man Reptilieneier künstlich bebrüten, muss man beim Ausbuddeln oben eine Markierung setzen und sie genau so zur weiteren Entwicklung hinlegen. Ansonsten sterben die Kleinen im Ei ab oder zeigen nach dem Schlüpfen Missbildungen.
Fazit: Ein weitläufiges, schönes Gebiet mit vielen Tieren, kurzweilig, informativ, nicht nur für Kids zu empfehlen.
Link zum Westküstenpark

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Wie können Pflanzen in den Salzwiesen überleben?



Pflanzen in den Salzwiesen haben es nicht leicht. Sie werden häufig überflutet (im Extremfall 2x täglich) und müssen den hohen Salzgehalt ertragen. Sicher kennen Sie das Phänomen, dass Straßenbäume oder -büsche vetrocknen, weil sie dem streusalzgetränkten Boden im Winter kein Wasser mehr abtrotzen können. Queller hat sich mit solchen Bedingungen bestens arrangiert. Er lagert einfach mehr Salz ein als die umgebende See enthält und kann dadurch Meerwasser aufnehmen. Dieses harte Leben hält er etwa ein halbes Jahr durch wenn er nicht vorher gegessen wird. Queller ist sehr wohlschmeckend.



Die meisten Vegetations-Pioniere pumpen das Salz in Teile, die sie nicht brauchen, z.B. in äußerste Blattspitzen, die sich dadurch braun verfärben oder Drüsenhaare, die sie abwerfen können. In den Bereichen, die nur bei Springtiden oder erhöhten Wasserständen überflutet werden, siedeln sich andere Gewächse an und können in diesem setting erstaunlich alt werden, z.B. eine Strandaster bis zu 12 Jahre, ein Strandflieder bis zu 40 Jahre.
Informationen dazu gibt es in der Station Wattenmeer am Westerhevener Leuchtturm.


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Was war das skurrilste Urlaubserlebnis?

Mit dem Fahrrad auf dem Deich Richtung Vollerwiek. Plötzlich Strandkörbe. Darin Menschen verschiedenster Formate in mehr oder weniger modischer Badebekleidung. Offensichtlich sonnengeölt und sich zufrieden unter dem entsprechenden Himmelskörper räkelnd. Das Meer? Nicht einmal zu sehen! Weit und breit nur schlammfarbenes Watt. Wenn doch wenigstens etwas Wasser da wäre! Als Zugeständnis eine Süßwasserdusche.

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Warum haben Deichschafe mitunter bunte Flecken auf dem Hintern?

Flecken auf dem Hintern haben nur weibliche Schafe. Sie werden beim Deckakt vom Schafbock "eingefärbt", weil dieser ein Stempelkissen vor die Brust geschnallt bekommen hat, um seine Aktivivtäten überwachen zu können.
Diese und viele andere Informationen über Schafe und den Nationalpark Wattenmeer erhalten Sie auf dem Weg zum und im Multimar Wattforum in Tönning.

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Heißester Überlebenstipp


Haben Sie auch eine Abneigung gegen das gefühlte dreigestrichene "fisssssssss"? Wenn Sie nachts bei gekipptem Fenster in Ihrem Hotelbett liegen und feststellen, dass nicht eine, sondern mindestens zwei oder drei Mücken versammelt sind. Hier hilft nur Vorbeugen. Fenster zu und ein gutes Anti-Insekten-Spray. Besonders empfehlenswert nach unseren Erfahrungen im Spätsommer. In einem Restaurant eröffneten wir zusammen mit mehreren Nebentischnachbarn eine fröhliche Hexapodenjagd, wobei die Speisekarte gute Dienste erwies. Zudem wirkte das Ganze sehr kommunikativ: "Haben Sie sie erwischt?"



Die Autorin bei der Arbeit. Im Hintergrund eine Mückenbrutstätte....

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